Der Ginkgobaum – ein lebendes Fossil mit heilender Wirkung

Ein besonderer Schatz im Sophiengarten

Im Sophiengarten Eschwege wird Wert auf die Kultivierung besonderer Pflanzen gelegt, vor allem solcher, die einen historischen Bezug haben und ökologisch verträglich sind. Die Gründerin, Uta Buchbach, legte großen Wert auf den Anbau nicht alltäglich vorkommender Pflanzen und vermied dabei insbesondere Hybriden und moderne Kultursorten.

So findet man hier Kräuter, wie sie einst in mittelalterlichen Klostergärten gezüchtet wurden, sowie verschiedene alte Rosen- und Apfelsorten.

Besonders bemerkenswert ist aber der Ginkgobaum, der im Herbst durch seine leuchtend gelbe Färbung hervorsticht und Besucher sofort in seinen Bann zieht.

Ginkgo: Ein Baum mit Geschichte und Symbolkraft

Der Ginkgo (Ginkgo biloba) stammt ursprünglich aus China, wo er seit Jahrhunderten kultiviert und verehrt wird, häufig in Tempeln oder Klosteranlagen. Er gilt als eine der ältesten lebenden Baumarten der Welt und wird daher oft als „lebendes Fossil“ bezeichnet. Mit seiner charakteristischen fächerförmigen Blattstruktur und einer Wuchshöhe von bis zu 40 Metern ist er leicht zu erkennen.

Ginkgo-Blätter

Eine Zierde für Stadt und Garten

Heute wird der Ginkgobaum nicht nur in botanischen Gärten, sondern auch in Städten als Ziergehölz geschätzt, da er sehr robust und widerstandsfähig gegen Luftverschmutzung ist. Zudem ist er ein Symbol für Langlebigkeit und Hoffnung und hat in der Heilpflanzenkunde eine besondere Bedeutung.

Pflegeleicht und anpassungsfähig

Der Ginkgo ist ausgesprochen pflegeleicht und anpassungsfähig. Er liebt sonnige Standorte und kommt sowohl in lockeren, durchlässigen Böden als auch unter städtischen Bedingungen bestens zurecht. Staunässe sollte vermieden werden, da dies zu Blattverfärbungen führen kann. Der Baum ist winterhart und verträgt Temperaturen bis etwa -20 °C. Am besten pflanzt man ihn im Frühjahr oder Herbst, um ein gutes Anwachsen zu fördern.

Großer Ginkgobaum

Heilwirkung

Die Blätter des Ginkgos werden seit Jahrhunderten in der traditionellen chinesischen Medizin genutzt, heute aber vor allem in Form von standardisierten Extrakten weltweit angewendet. Diese enthalten wertvolle Inhaltsstoffe wie Flavonoide und Terpene, die gefäßerweiternd und antioxidativ wirken.

Unterstützung für Körper und Geist

Ginkgo-Präparate werden eingesetzt, um die Durchblutung zu fördern, insbesondere im Gehirn, und können so Konzentration, Gedächtnisleistung und geistige Leistungsfähigkeit unterstützen. Auch bei Schwindelgefühlen, Ohrgeräuschen (Tinnitus) und Durchblutungsstörungen in den Beinen finden sie Anwendung. Manche Studien deuten zudem darauf hin, dass Ginkgo eine unterstützende Rolle bei altersbedingten Gedächtnisstörungen spielen könnte. Erhältlich ist Ginkgo in Form von Tabletten, Kapseln, Tees oder Tinkturen.

Historischer Bezug zur westlichen Medizin

In Europa begann die wissenschaftliche Erforschung des Ginkgos im 18. Jahrhundert, als der deutsche Botaniker Engelbert Kaempfer die Pflanze aus Japan beschrieb und den Namen „Ginkgo“ prägte. Seit dem 20. Jahrhundert wurde Ginkgo biloba auch in der westlichen Medizin intensiver untersucht.

Besonders in Deutschland entwickelte sich eine lange Tradition der Phytotherapie, in deren Rahmen Ginkgo-Extrakte als Arzneimittel zugelassen und breit angewendet werden – bis heute gehören sie zu den bekanntesten pflanzlichen Präparaten.


Hinweis

Alle Hinweise zur Heilwirkung dienen ausschließlich der Information und ersetzen keine ärztliche Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden sollte immer ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

Blick auf den Ginkgobaum

Besuchen Sie den Sophiengarten

Wer den Ginkgobaum mit eigenen Augen erleben möchte, ist herzlich eingeladen, den Sophiengarten in Eschwege zu besuchen. Besonders im Herbst, wenn sich die Blätter goldgelb färben, entfaltet der Baum seine ganze Schönheit. Neben dem Ginkgo erwarten die Besucher viele weitere besondere Pflanzen, die den Garten zu einem einzigartigen Ort für Natur- und Pflanzenliebhaber machen.

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