Der Sophiengarten

In der Natur liegt die Erhaltung der Welt

Alexander von Humboldt

Seit 1997 wird der nach historischem Vorbild entstandene Sophiengarten mit viel Liebe gestaltet und gepflegt – jetzt bekommt er ein neues Gesicht:

Auf Initiative und mit Förderung der Stadt Eschwege öffnet sich der Sophiengarten nun u.a. mit einer barrierearmen Zuwegung und wird damit für alle Menschen noch besser zugänglich.

Eingangschild zum Sophiengarten
Dekobild Blumenranken

Entstehung und Konzept des Gartens

Im Zusammenhang mit dem historischen Stadtfest in Eschwege (September 1997) wurde der Gedanke geboren, auf dem städtischen Teil des Grundstücks in Anlehnung an das mittelalterliche Cyriakusstift einen Klostergarten anzulegen.

Dies ist vor allen Dingen einer Bürgerin unserer Stadt, Frau Uta Buchbach, zu verdanken, die hier tatkräftig Hand anlegte und in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung den Garten gestaltet hat. Morsche Bäume wurden beseitigt, Terrassen wieder angelegt, Wege planiert und geschottert. Dann konnten die ersten Beete mit Kräuterpflanzen angelegt werden.

Geschichte des Sophiengartens im Interview mit Uta Buchbach und Gerhard Wellmann (2016)



In weiteren Arbeitsschritten wurde eine alte schmiedeeiserne Gartentür eingebaut, ein altes Gartenhaus versetzt, eine Sitzecke mit altem Steintisch angelegt und als Abgrenzung ein historischer gusseiserner Zaun eingesetzt.

Ruhige urige Sitzecke

Auf der nördlichen Begrenzungsmauer haben alte Grenzsteine einen Platz gefunden, im Westen eine Reihe von ca. 350 Jahre alten Grabsteinen, die als Fußbodenplatten in der Marktkirche verwendet wurden.

Grenzsteine

Grabsteine

2016 wurde der Garten um ein Grundstück unterhalb des Stadtmuseums erweitert, vor allem um Möglichkeiten für kleinere Veranstaltungen (Lesungen, Gartenfeste und Musikangebote) zu haben. 

Eine Oase der Ruhe

Der obere Teil des Gartens, nahe am Eingang, repräsentiert mit seinen kleinen eingefassten Beeten und der Wasserstelle an der Wegkreuzung den mittelalterlichen Klostergarten mit seinen Kräutern.

Kreuzförmig angelegter Kräutergarten mit Rosmarin im Vordergrund

Der Kräutergarten

Die Rosenbögen leiten über zum Bürgergarten mit seinen Blumen und Sträuchern, dem Gartenhaus und der Sitzecke.

Rosenbogen mit Rosen in Rot und Pink

Prächtige Rosenbögen

Dekobild Blumenranken

Einen Namen für den Garten – Äbtissin Sophia

Äbtissin Sophia, Tochter der Kaiserin Theophanu erhielt das Eschweger Königsgut von Otto III. im Jahre 994. Der 15-jährige Kaiser hatte in der zwei Jahre älteren Schwester Sophia eine tüchtige Stütze, holte er sie doch aus dem Gandersheimer Kanonissen-Reichsstift und nahm sie auf alle Königsreisen mit, bis nach Rom zu seiner Kaiserkrönung.

Äbtissin Sophia war über zwei Jahre lang die erste Frau des Ottonenreiches. Im Juli 997 gründete sie anläßlich eines Hoftages in Eschwege zusammen mit Otto III. und dem Mainzer Erzbischof Willigis auf dem Boden des Könighofes das Stift St. Cyriakus. Bald danach verschwand Sophia aus der Reichspolitik und war von nun an Äbtissin in Eschwege, später auch in Gandersheim und Essen.

Die von Zeitgenossen als besonders klug und gebildet gepriesene Sophia galt wie Theophanu als machtbewusst, energisch und durchsetzungsfähig. Als Gründerin und vermutlich erste Äbtissin des Cyriakusstiftes war sie sozusagen die Mutter der Stadt.

Äbtissin Sophia wurde 1997 in Eschwege erstmals von offizieller Seite geehrt: Anlässlich einer Feier zum 1000-jährigen Jubiläum des erwähnten Hoftages Otto III. erhielt der Platz am Karlsturm den Namen „Sophienplatz“. Am 18.09.2001 bekam auch der unterhalb des ehemaligen Stifts liegende Bürgergarten seinen neuen, offiziellen Namen „Sophiengarten“

Blick auf den Garten und Holzstatue der Äbtissin Sophia

Blick auf den Garten und die Holzstatue der Äbtissin Sophia

Alles beginnt mit einem kleinen Samen

Unbekannter Schöpfer